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Tacheles. Jüdische Kultur in Sachsen und weltweit

Wie schon im laufenden Jahr möchten wir unser Veranstaltungsprogramm 2026 an einem übergeordneten Thema ausrichten. Aufhänger für die Gestaltung der nächsten Saison ist das sächsische Themenjahr „Tacheles. Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen“. Mit einer starken Verbindung zu den jüdischen Leitern des Musikverlags Peters, Max Abraham und Henri Hinrichsen sehen wir uns in der Grieg-Begegnungsstätte als Teil dieser Geschichte. Mit dem historischen Salon des Verlags haben wir die ideale Kulisse, vielfältige Programme zu diesem Thema auf die Bühne zu bringen. Wir freuen uns über Vorschläge für Konzerte oder Performances an jenem Ort, an dem Leipziger Verlagsgeschichte und Edvard Grieg einst zusammenfanden. Einsendeschluss ist der 31.August 2025.

Hintergründe

Unter der Leitung Max Abrahams und Henri Hinrichsens von ca. 1863 bis 1938 erlebte der Musikverlag Peters eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Um die Jahrhundertwende gehörte das Unternehmen zu den erfolgreichsten seiner Branche, war auf Weltausstellungen vertreten und war mit den charakteristischen grünen Heften der 1867 begründeten Edition Peters von den Notenpulten der Welt nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus waren die beiden Verlagsleiter als Wohltäter wichtige Figuren des Leipziger Kulturlebens, gründeten eine kostenfreie Notenbibliothek, die erste Hochschule für Frauenberufe (die heutige Henriette-Goldschmidt-Schule) und stifteten den Grundstock des Museums für Musikinstrumente im GRASSI – um nur einige Beispiele zu nennen. Trotz der zunehmenden Bedrohung durch den Nationalsozialismus blieb Henri Hinrichsen in den 1930er Jahren in Leipzig. Erst als ihm im Zuge der Reichspogrome Berufsverbot erteilt und die Leitung des Verlags entzogen wurde, begab er sich auf die Flucht. Die Ausreise aber gelang nicht mehr, sodass er schließlich nach Auschwitz deportiert und ermordet wurde. Mehr Informationen zum Themenjahr sind unter diesem Link zu finden.

Was wir suchen

Einmal monatlich laden wir sonntags 14:00 Uhr zu Salonkonzerten. Wir wollen diese Veranstaltungsreihe, die sich über das gesamte Jahr erstreckt, mit Inhalt füllen.

Zum Inhalt

Allein der Tätigkeitsradius Henri Hinrichsens zeigt, wie weit verzweigt der Einfluss jüdischer Persönlichkeiten im Kulturleben insbesondere um 1900 war. Gerne möchten wir diese Bandbreite durch eine große Vielfalt an Veranstaltungen widerspiegeln. Dabei geht es uns nicht nur um die Kunst jüdischer Künstlerinnen und Künstler im Besonderen, sondern auch die Hintergründe, Entstehungskontexte oder persönlichen Haltungen vermeintlich „nicht-jüdischer“ Kunst im Allgemeinen. Das Programm soll eine Botschaft vermitteln, gerne auch in moderierter Form. Um ein paar Beispiele zu geben:

  • Wir wissen, dass sich Edvard Grieg kritisch zur Dreyfus-Affäre äußerte und Paris aus Protest gegen die antisemitische Stimmung in Frankreich als Auftrittsort boykottierte. Welche Stellung bezogen andere Künstlerinnen und Künstler der Zeit? Wie wirkte sich das auf die Kunst aus?
  • Auch Bilder, wie die Gemälde aus der früheren Privatsammlung Henri Hinrichsens, die nach seiner Verhaftung veräußert wurden, können eine Geschichte erzählen. Seit Anfang dieses Jahres hängen Kopien von zwei dieser Gemälde in unserem Musiksalon.

Was wir bieten

In unserem kürzlich restaurierten Musiksalon wird die Stimmung der Zeit um 1900 lebendig. Neben der originalen Holz- und Deckenvertäfelung von 1905 verleiht die der Zeit nachempfundene Innenausstattung (Parkett, Tapete, Vorhänge) dem Raum ein authentisches Ambiente. Hier gingen berühmte Komponisten, wie Gustav Mahler, Max Reger und natürlich Edvard Grieg ein und aus und stellten den Verlegern ihre neuen Kompositionen vor.

Unsere Raumausstattung:

  • Raumgröße: ca. 50 m2
  • Flügel: Steinway B (Baujahr 1904, sehr guter Zustand)
  • Ausstattung: Stühle für max. 60 Besucher; je 6 quadratische (40x40 cm) und runde (ø 30 cm) Tische
  • Veranstaltungselektronik: Leinwand, Projektor, 4 Lautsprecher

Als Teil unseres Jahresprogramms bezahlen wir Honorare für alle Akteure. Als gemeinnütziger Verein sind unsere Mittel jedoch nicht unbegrenzt. Um eine Vorstellung von den zu erwartenden Gesamtkosten zu erhalten, ist deshalb ein vorläufiger Finanzierungsplan mitzusenden.

So funktioniert's

Bewerbungen mit allen unten aufgeführten Unterlagen können bis spätestens 31. August 2025 per E-Mail eingereicht werden. Alle Vorschläge werden anschließend durchgesehen. Wir melden uns Ende September mit den Ergebnissen. Die Entscheidung über zugelassene Projekte trifft der Vorstand der Grieg-Begegnungsstätte. Absprachen bzgl. des genauen Datums erfolgen im persönlichen Austausch.

Der Bewerbung ist beizufügen:

  • Proposal / Projektvorschlag (max. 200 Wörter)
  • CV der beteiligten Akteure
  • ggf. Aufstellung über benötigtes technisches Equipment und Raumausstattung
  • ggf. Dokumente von vorherigen Aufführungen
  • Finanzierungsplan mit Honorarvorstellungen und evtl. anfallenden Kosten
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Über uns

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