Heimatlos – aber nicht haltlos: Zuflucht in Religion, Bildung, Musik, Kultur
Eine Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Woche 2026
Was bedeutet es, heimatlos zu sein – und wo finden wir Halt? Dieses Konzert beleuchtet musikalisch die Erfahrung von Identitätsverlust und innerer Zugehörigkeit in jüdischen wie nicht-jüdischen Biografien.
Gustav Mahler beschreibt sich selbst als dreifach heimatlos – kulturell, national, religiös. Auch Salomon Jadassohn, Zeit seines Lebens in Leipzig, war von wachsendem Antisemitismus betroffen, der seine Werke als „akademisch“ abtat. Lazar Weiner fand seine jüdische Identität erst im amerikanischen Exil wieder. Erwin Schulhoff floh in politische Ideologien, um einer jüdischen Stigmatisierung zu entkommen. Und selbst Max Bruch, kein Jude, wurde wegen seiner Kol Nidrei-Komposition Ziel antisemitischer Zuschreibungen.
Diese Brüche werden durch Musik verbunden, die zwischen Tradition und Aufbruch vermittelt. Ein neues Werk von Jonathan Helbig führt den Bogen in die Gegenwart: Eine Komposition für Sopran und Klavier, inspiriert von jüdischen Klangtraditionen, sucht nach einer Antwort auf die Frage: Wie tief reicht Zugehörigkeit?
Ein eindrucksvolles Programm über Entwurzelung, Selbstbehauptung und die Kraft der Musik als geistige Heimat.
Itto Bakir, Sopran
Arda Arman, Klavier
Jonathan Helbig, Moderation
Foto: Otto Klemperer, Prinz Hubertus von Löwenstein, Arnold Schönberg und Ernst Toch in den Bergen von Santa Monica